Fernwärme-Ausbau liegt im Zeitplan

STEAG erreicht beim ersten Bauabschnitt wichtigen Meilenstein

Essen. Der erste Bauabschnitt beim Ausbau des von STEAG betriebenen Essener Fernwärmenetzes liegt voll im Zeitplan. Mit der erfolgreichen Unterquerung der Schützenbahn ist nun ein wichtiger Schritt für den fristgerechten Abschluss der Arbeiten gelungen. „Damit steht dem Anschluss der Wohnsiedlung ‚Am Heimbusch‘ an das Fernwärmenetz bis Ende September nichts mehr im Wege“, sagt Dr. Peter Schäfer, Geschäftsführer der STEAG Fernwärme Essen GmbH & Co. KG, zugleich Vorsitzender des Vorstands der Stadtwerke Essen.

Innerhalb und entlang der neun Essener Stadtteile Frillendorf, Kray, Südostviertel, Huttrop, Bergerhausen, Rüttenscheid, Stadtwald, Margarethenhöhe und Bredeney baut STEAG nach und nach ihr Fernwärmenetz aus. Dazu wird auf sechs Kilometern eine neue unterirdische Fernwärme-Hauptleitung verlegt. Bürgerinnen und Bürger in den genannten Stadtteilen können dann die sichere, komfortable und klimafreundliche Fernwärme nutzen und so die Wärmewende vor Ort unterstützen. Diesem Ziel sind die Partner STEAG und Stadtwerke Essen mit dem jetzt unmittelbar vor dem erfolgreichen Abschluss stehenden Bauabschnitt einen großen Schritt näher gekommen.

Erfolgreiche Unterquerung der Schützenbahn
Die Querung der vielbefahrenen Schützenbahn und der dort ebenfalls verlaufenden Straßenbahngleise war mit hohem technischen Aufwand verbunden. „Mit einem Bohrkopf haben wir zunächst drei parallel verlaufende, rund 51 Meter lange Tunnel unter der Straße gebohrt“, sagt STEAG-Projektleiter Georg Röttgers. Dabei bereitete der Bohrkopf nicht nur nach vorne den Weg, sondern zog von hinten Stahlbetonröhren mit einem Gesamtdurchmesser von jeweils 128 Zentimetern nach.

Zwei der drei auf diese Weise entstandenen Tunnelröhren dienen künftig der Fernwärmeversorgung. Die entsprechenden Fernwärmeleitungen sind bereits in die Betonröhren eingezogen und mit den vor- und nachlaufenden Fernwärmeleitungen verbunden, bzw. der Anschluss steht unmittelbar bevor. „Die dritte Röhre haben wir in Absprache mit den Stadtwerken Essen als Leerrohr errichtet. Sie kann künftig Leitungen der Stadtwerke aufnehmen, ohne dass dafür erneut eine Großbaustelle zur Unterquerung der Straße eingerichtet werden muss“, erläutert Georg Röttgers.

Zügiger Fortschritt an der Elisenstraße
Ähnlich erfolgreich und zügig verliefen die Arbeiten auch im Bereich der Elisenstraße. Die Straße ist seit Ende März lediglich als Einbahnstraße in Fahrtrichtung Burggrafenstraße zu befahren. Seitdem sind dort nicht weniger als 1,3 Kilometer Fernwärmeleitungen verlegt worden. „Damit steht der Anschluss an die neue Hauptversorgungsleitung ‚Osttrasse‘ im Bereich Burggrafenstraße unmittelbar bevor“, sagt der Projektleiter. Die Versorgung der Siedlung mit klimaschonender Fernwärme könne damit in absehbarer Zeit erfolgen. „Zugleich ist die Fertigstellung dieses Trassenabschnitts ein wichtiger Meilenstein für die künftige Versorgung des Aldi Campus mit Fernwärme.“

Herausforderung doppelte Gleisquerung
Zugleich gibt es an zwei Stellen im Verlauf der sogenannten Osttrasse aktuell leichte Verzögerungen. „Sowohl im Bereich von Susanna- und Richard-Wagner-Straße als auch beim Tunnel an der Burggrafenstraße gibt es aktuell noch Abstimmungsbedarf mit der Deutschen Bahn, denn an beiden Stellen müssen wir Eisenbahngleise queren“, erläutert Georg Röttgers. Grund für den zusätzlichen Planungsbedarf sind unter anderem die Ergebnisse der geologischen Voruntersuchungen im Bereich der Susannastraße.

„Hier hat sich gezeigt, dass die ursprünglich vorgesehene Unterquerung der Gleise nicht möglich ist, weil die Beschaffenheit des Bodens eine Unterquerung an dieser Stelle nicht zulässt“, so Georg Röttgers. Aufgrund dessen habe man umplanen müssen und bereite nun in Abstimmung mit der Deutschen Bahn eine oberirdische Querung der dort verlaufenden Eisenbahngleise vor. Insofern ist wegen dieser unvorhersehbaren Umstände davon auszugehen, dass die Bauarbeiten dort erst 2021 abgeschlossen werden können.

Auch im Bereich der Burggrafenstraße wurden als Alternative zur Verlegung der Fernwärmeleitungen in dem vorhandenen Tunnel nun bei der Deutschen Bahn Anträge auf Rohrvortriebe unter den dort vorhandenen drei Gleisstrecken gestellt. Damit werden Verkehrsbehinderungen im Tunnelbereich vermieden. Die Anträge werden zurzeit noch von der Deutschen Bahn geprüft, sodass die eigentlichen Baumaßnahmen erst im kommenden Jahr erfolgen können.

Fernwärme-Partner ziehen positives Fazit für ersten Bauabschnitt
Ungeachtet dieser erst im Projektverlauf neu entstandenen Herausforderungen ziehen die Projektpartner STEAG und Stadtwerke Essen ein durchweg positives Zwischenfazit der bisherigen Arbeiten an dem technisch höchst anspruchsvollen Großprojekt. „Die Osttrasse ist nicht nur ein bedeutendes Projekt für unsere beiden Unternehmen. Sie ist auch ein zentraler Baustein in dem Bemühen der Stadt Essen, die Energiewende auf lokaler Ebene einen großen Schritt voranzubringen“, sagt Michael Straus, Geschäftsführer der STEAG Fernwärme GmbH. „Dass wir mit der Osttrasse einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels leisten können, erfüllt uns als Essener Unternehmen mit Stolz.“

Dabei ist sich STEAG durchaus bewusst, dass die Bauarbeiten im Rahmen des Großprojekts für die Essenerinnen und Essener in den zurückliegenden 18 Monaten unstreitig mit Erschwernissen verbunden waren. „Für die Geduld und das Verständnis, dass die Menschen in der Stadt angesichts der vielen Baustellen aufgebracht haben, bedanken wir uns sehr herzlich“, so Michael Straus. „Es ist uns gelungen, durch zügige, saubere und – unvorhergesehene Umstände ausgenommen – termintreue Arbeit zu belegen, dass diese Geduld und dieses Verständnis gerechtfertigt waren.“

Gefällte Bäume werden ersetzt
Dazu gehöre auch, dass überall dort, wo aufgrund der Baumaßnahmen Bäume haben weichen müssen, für Ersatzpflanzungen gesorgt werde. „Wir sind dazu in stetem Austausch mit der Stadt Essen und Grün & Gruga“, versichert Michael Straus, dass man auch in diesem Punkt seiner Verantwortung gerecht werde.

 

Bildunterschrift: „Machen sich vor Ort gemeinsam ein Bild vom Stand des Projekts (v.l.n.r.): Tobias Grau (Stadtwerke Essen), Michael Straus und Georg Röttgers (beide STEAG).“